Bye bye Ulaanbaatar! Bis 2026 wieder.
- Thierry Carrel
- vor 5 Stunden
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Bei eisigen Temperaturen verabschieden sich die Flughafenmitarbeitenden vom Flug OM 137 nach Frankfurt.

Kurze Zeit danach fliege ich über den Westen der Mongolei in Richtung Ost-Sibirien. Die Landschaft steckt bereits unter einer dicken Eisschicht.

Ich denke dabei immer wieder an das engagierte Team (Chirurgen, Anästhesisten, Kardiotechniker, Pflegefachkräfte), das sich Tag für Tag für herzkranke Kinder einsetzt.

Das Jahr 2025 ist bald zu Ende. Ein guter Grund, meine Kollegen in Ulaanbaatar noch einmal zu besuchen und einige kleine Patientinnen und Patienten gemeinsam zu behandeln. Wie immer fehlte es nicht an interessanten und herausfordernden Fällen. Wir konzentrierten uns auf spezielle Pathologien. Zwischendurch half ich auch bei dringlichen Operationen bei Erwachsenen.

Dieses Mal war die kleinste Patientin gerade einen Monat alt. Sie überstand eine relativ einfache Operation sehr gut.

Immer wieder treffe ich komplexere Situationen an, zum Beispiel Kinder mit einer langjährigen Vorgeschichte eines unkorrigierten Herzfehlers, bei denen der Lungendruck sehr hoch ist und die Korrekturoperation gefährlich macht. Vor allem die Zeit unmittelbar nach dem Eingriff auf der Intensivstation ist kritisch und die Behandlung anspruchsvoll.

Währenddem wir operieren, protestieren Ärzte des staatlichen Spitals für bessere Arbeitsbedingungen. Gegenwärtig verdient ein Arzt knapp 300-400 US $ pro Monat; mit diesem Gehalt ist ein unabhängiges Leben in Ulaanbaatar kaum möglich.

Am nächsten Morgen früh ist es wieder ruhig geworden auf dem Sukhbaatar-Platz, vor dem Parlamentsgebäude. Die Regierung wird sich noch vertieft mit dem Gesundheitswesen auseinandersetzen müssen: Zugang für die Nomaden-Bevölkerung, Löhne der Ärzte und des Pflegepersonals, Etablierung eines Krankenkassensystems...
An Herausforderungen fehlt es nicht!



